Montag, 3. Februar 2014

Meine Projektwoche Tag 1 - Vom Analogen zum Digitalen

Zumindest bin ich schon um 7.00 Uhr aufgestanden. Die Projektwoche soll nicht mit Zeitverzögerung beginnen. Erster guter Vorsatz erfüllt.

8:00 Uhr

Mein Ziel ist es, Zeit zu haben für neue Entwicklungen im Internet, wie zum Beispiel die Frage, wie unsere Haushaltsgeräte demnächst in unserem Heimnetz integriert sind. Hier zum Beispiel eine Samsung-Waschmaschine:



Aber erst einmal der Reihe nach. Vielfach sind erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle und Anwendungen aus analogen Vorbildern entstanden und von digitalen Elementen nachgeahmt worden. Die Waschmaschine ist eher ein unschuldiges Alltagsgerät, in das nun Vernetzung eingepflanzt wird. Im Gegensatz dazu spielen traditionelle Branchen wie Musik- oder Buchbranche aber auch eher Nischenbereiche wie Auktionshäuser seit Jahren eine vollkommen neue Rolle. Sie sind neben den Online-Shops die Innovationsmotoren der digitalen Welt.

Bevor ich also die Neuentwicklungen im Netz in den Blick nehme, werde ich erst einmal die analogen Bereiche identifizieren, die durch die Digitalisierung einen neuen Wert erhalten haben. Vielleicht ergibt sich ja so eine Antwort auf die Frage, was kommt, womit sollte ich mich in den nächsten Tagen intensiver beschäftigen.

Bücher
Die Buchbranche kann sich gegen die Digitalisierung nicht mehr wehren. Sie freut sich zumindest in Deutschland, dass es noch so etwas wie die Buchpreisbindung gibt. Aber wie auch in der Musiksparte müssen Verlage ihre Konzepte überdenken, da viele Bücher als ebooks bereits illegal verbreitet werden. Dass Amazon den Markt aufmischt, hat mit ihrer mutigen und auch intelligenten Strategie zu tun. Amazon verbindet mit dem Kindle und dem eigenen Buchshop Hard- und Software, so wie es Apple mit iPod und iTunes vorgemacht hat. Ob Samsung zur Waschmaschine demnächst auch die Wäsche dazu liefert, darf dennoch bezweifelt werden. 

Wer mehr zur Zukunft der Buchbranche lesen mag, dem kann ich dieses Dokument des upload-Magazins empfehlen: Zur Zukunft der Buchbranche (PDF)

Musik
Seitdem ich mir meine neuen Dr. Dre Beats Studio Kopfhörer besorgt habe, höre ich wieder mehr Musik und das noch vollkommen kostenlos aus 20 Millionen Songs. (Und ich genieße es!) Spotify hat seit Jahresbeginn die kostenlose Variante auf Tablets und Smartphones ausgedehnt. Bezahlen muss man nur, wenn man werbefrei hören möchte oder die Songs fürs Offline-Hören herunterladen will. 

Das ist ein exemplarisches Beispiel für die Veränderung unserer Welt vom Analogen hin zum Digitalen. Tonbandaufnahme, Schallplatte, CD, mp3 und schließlich Streaming-Dienst, eine Entwicklung, in der die analoge Hardware zwar weiterhin eine Rolle spielt, aber digitale Modelle in das Bewusstsein aller Konsumenten drängen und dieses nachhaltig verändern.



Ein wirklich interessantes Beispiel Digitaler Analogien. Wir werden hier noch mehr aufspüren.

TV
Die Fernsehstationen senden rund um die Uhr. Das kommt dem normalen Fernsehzuschauer entgegen, der zunächst eine lineare Programmabfolge erwartet. Viele Zuschauer schalten um 20.00 Uhr die Tagesschau an, danach kommt Sonntags traditionell der Tatort, der bis 21.45 Uhr dauert.

Doch das traditionelle Fernsehen befindet sich zur Zeit im Aggregatzustand von Schallplattenspielern von vor 20 Jahren. Die Generation der CDs hat damals die Plattenspieler verdrängt, heute kennen unsere Kinder diese schon gar nicht mehr. Wird also auch das herkömmliche lineare Fernsehen verdrängt? Und wenn ja von wem?

Für solches Fernsehen wird es zwar in den nächsten Jahren immer noch genügend Kunden geben, aber jetzt stellen sich die Anstalten mit ihren Mediatheken und der Zusammenarbeit mit SmartTV Anbietern wie Samsung (die von der Waschmaschine) neu auf. Neue Generationen werden eher Sendungen gezielt abrufen und sich fragen, warum man denn eigentlich durch uninteressante Programme zappen muss. Vielleicht, weil das immer noch bequem ist. Der Fernsehzuschauer muss nicht viel nachdenken, wenn er einen Knopf einer Fernbedienung drückt. Die Mausbedienung und die bewusste Auswahl von Angeboten ist da doch noch etwas mühseliger. Vielleicht ist aber das traditionelle Fernsehprogramm auch eine Art von Rückzugsgebiet im Zeitalter von tausend Möglichkeiten, eine Art Anker gegen die Schwemme der digitalen Inhalte. Wobei die Sendervielfalt ja auch immer größer wird, die Qualität aber allmählich abzunehmen scheint.

Wir werden es beobachten. In jedem Fall wird im Jahr 2014 ein neuer, aus Schweden stammender Anbieter auf den Markt drängen, der kostenfrei viele Mediatheken deutscher Sender in sich vereint: Magine

"Das erklärte Ziel der Nordeuropäer ist es, TV neu zu erfinden. Deshalb möchten sie sich nicht einfach nur auf die IP-basierte Live-Übertragung existierender Fernsehsender beschränken, sondern deren Inhalte auch rückwirkend zugänglich machen. " (Quelle: Netzwertig.com)

Ich denke, dass die Menschen nicht alles neu erfinden können. Die digitale Welt bedient sich vielmehr an Konzepten der analogen Vergangenheit und schafft damit neue Dimensionen - der alte Videorekorder hat sich heute faktisch als YouTube-Kanal und Vimeo-HD-Video globalisiert. 

YouTube
Für YouTube gibt es eigentlich kein analoges Vorbild. Vielleicht nur die analoge Film-Kassette, auf der Hobbyfilmer ihre Urlaubsfilme aufgenommen haben oder in den 60er und 70er Jahren die Super8-Filme. Aber YouTube ist ja eher eine riesige Festplatte, die kostenfrei Speicherplatz für Filme und Filmchen zur Verfügung stellt. 

Das besondere ist, YouTube hat sich spezialisiert. Spezialisiert auf das Medium Film. Wieder gelingt es einem Anbieter an der Veränderung der Hardware - also der Handys und Smartphones mit Video-Aufnahmefunktion - ein Software-Angebot erfolgreich anzudocken. YouTube hat sich damit schnell gegenüber der Konkurrenz behauptet und ist als Teil von Google Marktführer in Sachen Video im Netz. Eine der zahlreichen Erfolgsgeschichten, die das Netz gebiert.

Im diesem Strom haben sich Menschen, die witzige Erklär-Videos drehen, zu den Stars von YouTube gemausert. Sie sind nicht nur erfolgreich, sondern verdienen damit mittlerweile richtig Geld. Das haben wohl die meisten der Selfbuild-Videostars vorher so auch nicht erwartet. Conclusio: Erwarte nichts, mach einfach das, was dir in (YouTube oder der Welt) Spaß macht, vielleicht bist du dann ja der neue Star.

Analog zu Digital - Einige Beispiele

Und so durchzieht ein Strom von medialen Umbrüchen unsere Welt:

  • das klassische Auktionshaus wird zu ebay
  • Zeitungen bringen digitale Ausgaben heraus
  • nur Omas haben früher aus Versandhauskatalogen bestellt, heute tun es alle
  • aus der Buchhandlung wird der Online-Buchhandel
  • die analoge Fotografie wird nicht nur durch die digitale ersetzt, auch der ganze Prozess der Vergrößerung und Fotobearbeitung wird komplett digitalisiert
  • Landkarten sind längst abgelöst worden von Navigationsgeräten, die gerade selber wieder durch Apps auf Smartphones verdrängt werden
  • Filialbanken spielen nicht mehr die Kundenrolle, die sie einstmals innehatten, Online-Banking machen nur die älteren oder vorsichtigen Leute noch nicht
  • Dicke Brockhaus-Lexika kauft man nicht mehr, das Wissen der Welt liegt im Netz oder bei Wikipedia
  • Tagebuch schreibe ich heute mit DayOne, direkt mit Fotos vom Smartphone aus
  • Fotos lagen ungeordnet in Schubladen, heute fliegen sie durch die Wolke bei Instagram, Flickr oder Picasa (und verschwinden dort leider auch)
  • Nachrichtenticker sind seit Twitter nur noch Schnee von gestern
  • Freunde bleiben Freunde, aber Facebook ist das digitale Band zwischen ihnen
  • to be continued ...


Mobile Welten
Durch Tablets und Smartphones bekommt selbst die Welt der PCs eine neue Konkurrenz, Apps sind der kleine Bruder großer Softwarepakete, das Schlagwort seit Erfindung des iPhones heißt MOBIL.

Unendliche viele Anwendungen überschwemmen den Markt der digitalen Anwendungen. Ob wir unseren Schlaf überwachen lassen wollen oder Wanderkarten digital herunterladen, für alle möglichen analogen Elemente gibt es mittlerweile digitale Entsprechungen (warum vermeide ich eigentlich das Wort 'Analogien'?).

Leicht verlieren wir die Orientierung in der Fülle des Angebots. Darum ist es mir in meiner Projektwoche auch wichtig, einmal in Ruhe nachzudenken, um herauszufinden, welche dieser Angebote denn warum erfolgreich sind und was sich in der nächsten Zeit an erfolgreichen Lösungen abzeichnet. Eine interessante Thematik für meinen nächsten Blogbeitrag.

13.30 Uhr den Kindern Essen kochen ... ganz analog!


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