Mittwoch, 12. Januar 2011

Mit Apple ins TV

Seit vorgestern geht es weiter: mein Fernseher spricht Apple. Zumindest zaubert die kleine schwarze Box, die sich "Apple TV" nennt, Bilder, Fotos und Videos auf meinen Fernseher. Was mich sofort begeistert: iPad und iTunes vom PC liefern ihre Inhalte kabellos an die Box, WLan funktioniert reibungslos. Einmal die "Privatfreigabe" aktivieren, schon sind Videos über das iPad am Fernseher zu sehen und alle Inhalte von iTunes lassen sich vom PC streamen. Was mich noch stört: nicht jedes iPad-Video ist kompatibel, die Videos der Tagesschau-App lassen sich zwar mit dem Ziel "Apple TV" ansteuern, übertragen wird aber lediglich der Ton. Nur die iTunes-kompatiblen Videos werden abgespielt. Hier warte ich auf einen vernünftigen Jailbreak.


Aber es ist schon seltsam. Wir Nutzer möchten immer mehr Funktionen. Die Frage nach dem "was kann das Ding sonst noch", wird immer sofort gestellt. Dabei bin ich ja mittlerweile ein Freund der reduzierten Funktionen. Und manchmal ist es nur eine Funktion, die einen Kauf rechtfertigt, oder eben auch die kleine, feine Fernbedienung.

Über eine Remote-App kann ich das Teil auch mit dem iPad oder dem iPod Touch bedienen. Das funktioniert dann besser, wenn zum Beispiel der You-Tube-Kanal nach Einträgen durchsucht werden muss. Hier steht die gewohnte softwareseitige Tastatur zur Verfügung.

Apple will vor allem durch das Leihgeschäft ordentlich am Apple TV verdienen. Dabei kann die kleine Box keine Filme speichern, sondern holt sich den Stream über WLan. Das kann bei HD-Auflösung schon mal etwas dauern. Alternativ könnne auch Filme über iTunes am PC oder Mac gekauft und dann vom eigenen Rechner aus gestreamt werden. Preise von 4.99 Euro für einen Leihfilm halte ich jedenfalls für übertrieben und keinesfalls marktgerecht. Ich hoffe, dass Apple da nachbessert und vielleicht auch im deutschen Markt einen Anbieter findet, der bessere Inhalte und Preise durchsetzt. Ansonsten kauf ich mir weiterhin BluRays.

In jedem Fall habe ich schon feststellen müssen, dass YouTube-Videos schauen nun im Kreis der Familie einfach wird. Der Fernseher ist eben doch immer noch das beste Anzeigegerät für Filme. Auch die Video-Podcasts machen mehr Laune, der Zugriff auf ein riesiges Archiv an Content, ob nun "Quarks & Co", "Wissen macht AH" oder für meine Frau "Lanz kocht", ist möglich. Die Rezeption von Inhalten hat eben immer auch etwas mit den Endgeräten und deren Qualität zu tun.