Donnerstag, 7. Januar 2010

Studierende beurteilen das Kindle ebook

Am vergangenen Dienstag konnte ich im Rahmen des Seminars "Zukunft des Buches" an der Fachhochschule Bielefeld als Gastdozent den Kindle 2 von Amazon vorstellen. Die Studenten hatten die Möglichkeit das ebook in die Hand zu nehmen und verschiedene Anwendungsszenarien durchzuspielen.

Die Frage, die sich in erster Linie stellte, war die der Anwendung. Welche Lektüre sinnvoll, welche weniger sinnvoll sei, wurde ausgiebig diskutiert. Überzeugend fanden alle Studierenden den Aspekt der Gewichtsersparnis und die Möglichkeit, eine Menge an Literatur mitzunehmen. "Ich kann dann Lesen, wozu ich gerade Lust habe", so eine Studentin. Auch gefielen den meisten das klare Schriftbild und die Möglichkeit das Schriftbild zu verändern. Skeptisch wurde für Fachliteratur die geringe Größe des Displays eingeschätzt, hier sei die DX-Variante mit 10' Display, die jetzt auch international zur Verfügung steht, wohl die bessere Variante. Gerade bei der Lektüre von PDFs konnte der kleinere Kindle 2 nicht überzeugen.



Kritisch wurde auch - im Vergleich zu Buch oder Papier - der Aspekt der memorativen Rezepierens von Gedrucktem gesehen. Beim ebook sei die flexible inhaltliche und formale Präsentation mit der dynamischen Verschiebung des Inhalts ein Nachteil, während ein gedruckter Text in einem festen Seitenrahmen eingefügt sei. "Ich weiß noch nach Jahren, dass ich bei dem und dem Text oben links eine Anmerkung notiert habe", so äußerte sich eine weitere Studentin. Ein ebook sei zwar ökonomisch sicherlich vernünftiger, mit gedruckter Literatur dann doch wieder nicht vergleichbar. Eher sei die Lesbarkeit gegenüber LCD-Monitoren und den teilweise diffus gestalteten Texten auf Internetseiten ein hervorstechendes Merkmal. Hier läge die Stärke des Kindle. Auch größere Textmengen könnten leichter und angenehmer gelesen werden als auf PC-Monitoren.

Ein direkter Vergleich mit einem iPhone oder iPod Touch fiel ebenso zugunsten des Kindle aus, da die Farbigkeit die fehlende Größe nicht aufwiegen würde. Das iPhone sei allenfalls für kurze Texte geeignet. Gespannt sei man allerdings schon auf das von Apple angekündigte Tablet (ein iPhone in xxl), das vielleicht den besten Kompromiss zwischen PC und ebook darstellen könnte.

Die Frage, ob ein Gerät mit so geringem Funktionsumfang, wie der Kindle es mitbringt, in unserer heutigen Zeit noch eine Rolle spielt, oder ob gerade das ein wesentlicher Vorteil für ruhiges und entspanntes Lesen darstellt, konnte auch von den Studierenden abschließend nicht beantwortet werden.

Hervorzuheben war letztlich die Einfachheit des Bedienung des Kindle, seine schnelle Betriebsbereitschaft und der sparsame Umgang mit der Energie. Hier fiel dann auch der Begriff der Barrierefreiheit für Jedermann. Eine Forderung, die sich als wesentliche Aufgabe für ebooks und Tablets auch in der Zukunft stelle.

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