Freitag, 21. Februar 2014

Die 7-Tage-Kur

Meine Projektwoche ist jetzt 14 Tage her und ich profitiere immer noch von den abwechslungsreichen Tagen. Nicht nur, dass ich in dieser Woche schreiben, fotografieren und Ausstellungen besuchen konnte, ich habe mir vor allem das Gefühl der inneren Ruhe bewahrt. Sich in diesen Tagen einmal mit Ruhe den Dingen zu widmen, die mir wichtig waren oder die mir vorher wichtig erschienen, aber gar nicht die Bedeutung hatten, die ich ihnen zuschreiben wollte, war ein Erlebnis, dass in mir immer noch nachwirkt.

Hatte ich vorher den Eindruck immer weniger Zeit zu haben oder von Arbeit, Alltag und Ansprüchen meiner Umgebung aufgefressen zu werden, habe ich in nur 7 Tagen gelernt mich auf meine Grundbedürfnisse zu fokussieren.

Mir wurde relativ schnell klar, dass ich neben den wichtigen Dingen wie Arbeit und Familie auch Dinge unterbringen muss, die zu meiner persönlichen Zufriedenheit beitragen. So konnte ich spüren, dass mir das Schreiben im Blog und die Fotografie (besonders die People-Fotografie) zwei wichtige Fixpunkte werden würden. Und sie haben sich seither schon so in meinen Alltag eingemischt, dass sie ein positives Gefühl erzeugen und zukünftig zu meiner Zufriedenheit beitragen können. 

Nicht nur, dass ich mich jetzt intensiver um diesen Blog hier oder meine Fotos kümmere, nein, ich habe den Eindruck, dass meine 7-tägigen Projektwoche so etwas wie eine Kur war, die bestimmt Vorbild für viele andere Menschen sein könnte. Wie wäre es, wenn ich in meinem Blog "Ratschläge für eine 7-Tage-Kur zur Erreichung größerer Selbstzufriedenheit im Zeitalter großer Beschleunigung" aufschreiben würde? Eine nette Idee ;-)

Bestimmt geht es vielen so wie mir. Der Alltag tickt immer schneller. E-Mail, Verkehr, Umwelt, sozialer Druck und Ansprüche steigen und unsereins rettet sich in der Freizeit mehr und mehr ins Internet, in Games oder vor den Fernseher. Die eigenen Potentiale werden aufgegeben zugunsten einer Leistungsgesellschaft, die vermeintlich unser Leben regiert. Selbst die Schüler stehen vor Hürden, die ins Unerreichbare wachsen. G12 ist ein Weg hin zu mehr Druck, Enge und Konflikten in den Familien. Da braucht es dringend einen Weg, den jeder schnell anwenden kann. Denn Zeit haben wir ja nicht, aber die 7 Tage Besinnung kann sich jeder leisten. Jeder!

Aber was kann ich denn in den 7 Tagen erreichen? Das fragen sich vielleicht viel zunächst. Meine Antwort ist: ich kann mich auf das besinnen, was mir wichtig ist, was mir Glück bringt und was meinen Zufriedenheit steigert. Und dabei kann sich das Glück aus mehreren Komponenten zusammensetzen. 

Nehmen wir die Fotografie. Zunächst war es für mich wichtig einen festen Fotoshooting-Termin zu verabreden. Dadurch entstand Verbindlichkeit. Denn man muss sich in den 7 Tagen auch disziplinieren, sonst funktioniert die Woche nicht. Auch dadurch wurde das Fotoshooting eine Aufgabe mit professioneller Ausrichtung und erfüllte mich mit Zufriedenheit. Danach war die Bearbeitung der Bilder ein großer Genuss. Am Ende dann die Veröffentlichung und das Feedback, der Höhepunkt meiner Erfahrung und letztlich die Medizin für meine Alltagsmüdigkeit. 

Ich merke, dass Bestätigung Motivation und Antrieb zugleich ist. Jetzt muss ich den Weg weiter gehen und anderen davon erzählen und viel Fotografieren. Die neuen Visitenkarten, die umgestaltete Website und das geplante Facebook-Portal gehören dazu. Morgen geht es zu meinem 2. Fotoshooting.


Montag, 10. Februar 2014

Meine Projektwoche - Fazit

Mein Plan waren 7 Tage Auszeit. Es wurde eine siebentägige Projektwoche.

In dieser Woche habe ich vor allem Zeit gehabt. Nicht, dass ich im Familienurlaub nicht auch Zeit hätte, aber ich hatte einmal Zeit für mich und meine Interessen. Die beste und erste Voraussetzung war, dass meine Frau mich dabei unterstützte und ich kein schlechtes Gewissen haben musste. Das war wohl eine der wichtigsten Grundlagen für diese so erfolgreiche Woche.

In Dortmund "Moving Types"
Denn erfolgreich war sie. Und das dadurch, dass ich meine Zeit selber einteilen konnte. Ich konnte so lange ich wollte im Vapiano sitzen. Konnte in Dortmund stundenlang mir die Videos in der Ausstellung "Moving Types" anschauen und mit der Kamera ohne Zeitdruck Architekturdetails fotografieren. Ich hatte ja fast schon vergessen, wie sich ruhiges Arbeiten und Nachdenken anfühlt. Ich musste nicht weit weg fahren oder etwas Spektakuläres unternehmen, um diesen Luxus der Freiheit genießen zu können. Das war ein echter Luxus einfach ohne Uhr im Café sitzen oder ein Bild von Ernst Ludwig Kirchner betrachten zu können.

Wenn ich bedenke, wie viele unterschiedliche Dinge ich erlebt habe, ist es fast schon erstaunlich, dass es sich nur um 7 Tage gehandelt hat. Ich konnte erfahren, dass eine selbstbestimmte Woche eine immense Vielfalt in sich tragen kann. Mein Vorhaben, alles in meinem Blog zu dokumentieren, war dabei ein schöner Motivationsfaktor. Ich wollte ein wenig Rechenschaft für mich ablegen und schreibend nachdenken.

Die Termine des Alltags wurden beiseite geschoben und dem Zufall wurde eine Möglichkeit gegeben, sich mit seiner Kraft in meine Woche einzumischen. Nichts genau zu planen, sondern sich überraschen zu lassen, sollte das Ziel sein. Gerade auch beim Fotografieren ist das ja eine wichtige Voraussetzung für gute Fotos. Ich habe das in vielen Situationen erlebt, weil ich mir die Zeit gelassen habe - auch für das Schreiben, das eine eigene Ruhe und Konzentration befördert. 

Bielefelder Marienkirche im Bronze
Ich konnte sehr gut erfahren, was mir neben Arbeit und Alltag Freude macht und mein Leben bereichert. Nach der Woche werde ich diese Dinge mit mehr Leidenschaft und Ausdauer betreiben: Schreiben im Blog, Nachdenken über Entwicklungen im Web, People- und Porträt-Fotografie und selbstbewußtere Präsentation im Web. 

Denn das ist auch eine Erkenntnis der vergangenen Woche. Nur wenn man seinen "Produkten" einen Wert gibt, also auf so etwas wie gute Gestaltung und formale Güte achtet, wird man selber seine Arbeit schätzen können. Und dabei ist es sehr wichtig, dass man mit seinen Produkten zufrieden ist und Bestätigung findet. 

Ich werde versuchen mit den richtigen Werkzeugen zu arbeiten und meine Arbeit durch zunehmende Erfahrung zu verbessern. Vielleicht wird sich dann im Blog wie bei den Fotografien ein eigener Stil und ein interessantes Themengebiet herauskristallisieren. 

Ich werde in der Zukunft zwar nicht täglich neue Porträts schießen, werde nicht wöchentlich bloggen können, aber ich werde mit einem neuen Selbstverständnis schreiben und fotografieren. Auch deshalb war die siebentägige Projektwoche Erholung pur - eine intensive Abenteuerreise durch Blogs, Internet-Videos, Cafés, Museen bei gleichzeitiger Nutzung von Facebook, Twitter mit gezückter Kamera. Eine wunderbare Woche mit Entwicklungspotential. 

Sonntag, 9. Februar 2014

Meine Projektwoche Tag 7 - Paderborn

Am Sonntag im katholischen Paderborn im Dom und Diözesanmuseum. Das Richtige für einen windigen Sonntag. Hier wird Geschichte greifbar. In unser schnelllebigen Zeit wirken fast tausend Jahre Werke schon außergewöhnlich.


Ein  schöner Abschluss meiner Projektwoche. Morgen gibt es ein Fazit. 

Der Libori Schrein



Meine Projektwoche Tag 6 - Internet als Job-Motor

Am 6. Tag Obstbäume geschnitten. Am Nachmittag Spielenachmittag in der Klasse meiner Tochter.

Davor, dazwischen und danach folgenden Text geschrieben:



Das Internet als Job-Motor für individuelle Geschäftsideen

In den vergangenen Jahren haben sich etliche Gründer mit außergewöhnlichen Ideen selbständig gemacht. Geholfen hat ihnen das Internet mit der Möglichkeit, schnell und kostengünstig Waren zu präsentieren und zu vertreiben. Ob T-Shirt-Druck oder Müsli-Versand, ob Fotodruck oder Brillenversand, alle Angebote haben in der "Ladenzeile" des www die selbe, gleichberechtigte Chance Kundenaufmerksamkeit zu generieren. Was oft in einem Hinterzimmer beginnt (siehe Zalando), kann Jahre später schon ein Unternehmen mit mehreren hundert Angestellten sein, auch wenn solche Erfolge meist die Ausnahme bleiben. Denn die gescheiterten Geschäftsideen werden meist vergessen.

Darüber hinaus sind kleine Video-Podcaster über YouTube zu wahren Stars geworden (siehe meinen Blog-Beitrag vom Tag 1 meiner Projektwoche). Für alle möglichen Alltagsfragen gibt es mittlerweile Erklärvideos, die, sind sie gut gemacht und konsistent aufgebaut, Millionenfach angeklickt werden. Geld verdienen die Urheber mit der Bezahlung durch YouTube, die ihre Stars für Klicks vergüten.  Kommerzielle Erfolge, die vor Jahren noch niemand wirklich so voraussagen konnte, sind so entstanden. Nicht geplant, aber aus der Lust an der Video-Darstellung einzelner Protagonisten gewachsen.

Apps wiederum sind ein eigener einträglicher Markt für Unternehmen und Selbstständige. Manche verdienen wirklich gutes Geld mit der Entwicklung kleiner Spiele und Apps, die oft für ein paar Cent (0,89 Cent) oder gratis angeboten werden. Die Masse der Downloads bzw. die integrierte Werbung sorgen für den Profit. Wer hier erfolgreich sein will, muss seine Nische finden und selber programmieren können.

Meine Projektwoche sollte deshalb auch eine Suche nach Ideen sein. Was kommt, womit wird in der Zukunft Geld verdient, womit möchte ich mich neben meinem Beruf beschäftigen?

Diese Ideen sollen aber nicht aus weit entfernten Vorstellungen oder Vorgaben erwachsen, sondern aus den Dingen, für die ich mich in dieser Projektwoche begeistert habe. Internet, Fotografie und Bloggen. Ein erster Ansatz wird sein, meine Website neu aufzubauen und mehr in Fotografie zu investieren.


Freitag, 7. Februar 2014

Meine Projektwoche Tag 5 - Fotoshooting

Mit einem männlichen Model ging es am Morgen los. Geplant war ein Fotoshooting im urbanen Raum. 

Da viele junge Leute heutzutage mit Smartphone und Kopfhörern unterwegs sind, wollte ich mich darauf konzentrieren. Die Idee mit der roten englischen Telefonzelle kam mir ganz spontan. Auch kann ich die Fotos nicht nur für meine geplante neue Website einsetzen, sondern auch meine Blogposts damit illustrieren.

Ich bin wirklich ganz zufrieden. Hier ein paar Beispiele:






Ein gutes Stück neue Erfahrung. So wie ich es mir vorgestellt habe. Habe direkt Lust in nächster Zeit mehr Porträts zu schießen. 
Außerdem muss ich mir noch überlegen, wie ich die Fotos bearbeite. Mehr Fotos seht ihr demnächst auf meiner Website.



Donnerstag, 6. Februar 2014

Projektwoche Tag 4 - Besprechung einer Ausstellung

Gestern Abend im Marta in Herford
52 Wochen, 52 Städte
Fotografien von Iwan Baan


Gestern Abend spontan ins Marta zu einem Diskussionsabend und dem Besuch der Foto-Ausstellung "52 Wochen, 52 Städte". Erster Eindruck, 52 Fotos frei vor die Wand gehängt, ohne Rahmen mit spiegelndem Acylglas in Hochglanz-Optik. Zunächst sehr beeindruckend, wie Hochglanz-HD-Monitore an der Wand angebracht. Ein Wow-Effekt stellt sich schnell ein.

Als Besucher versuche ich mich zunächst rein ästhetisch den Fotos zu nähern. Manche Fotos sind außergewöhnlich, andere recht konventionell. Viele mir unbekannte Orte sind dargestellt. Hier hat Baan in erster Linie besondere Architektur fotografiert. Ich bekomme direkt Lust, es ihm gleich zu tun und ebenfalls an die Orte zu reisen. Er nimmt mich mit auf 52 Projektwochen. Ich muss an meine Projektwoche denken und daran, dass Menschen für kurze oder längere Zeit in außergewöhnlichen Projekten aufgehen können. Ok. mein Projekt ist dagegen ein Mini-Projekt, aber ich spüre eine subtile Verbindung!




Ich bin begeistert. Nach einer gewissen Zeit schlägt das Ganze aber um, als ich die Texttafeln neben den Bildern entdecke. Normalerweise lese ich in einem Kunstmuseum nicht, ich konzentriere mich auf die Bildsprache. Nun entsteht für mich aber ein seltsamer Konflikt zwischen Fotografie und Text. Der Text ist bei Baan eine Art von Geschichte hinter der Geschichte und setzt die Fotos in den Kontext der Weltreise. Der Konflikt ist für mich als Betrachter dort, wo ich nicht genau identifizieren kann, ob der Text die Hauptsache ist und das Foto lediglich eine Illustration des Geschriebenen, oder ob die Fotos im Mittelpunkt stehen. Vielleicht ist das ja auch gerade eine Qualität der Ausstellung? Oder es ist das Schema von Illustrierten wie Geo oder National Geografic? Der Kurator der Ausstellung hatte sogar etwas Angst, dass die Ausstellung Mainstream sein könnte, denn sie ist erfolgreich (ohje!).

Ich will es mal so sagen, Baan vertraut seiner Bildsprache nicht, er meint, man kann die Menschen nicht alleine lassen mit den Fotografien. Vielleicht kann man das ja wirklich nicht. Was Baan mit seinen Texten versucht, ist eine Kontextualisierung seiner Fotografie und die Herstellung eines 52-Wochen-Programms. Ein seltsames Gefühl stellt sich ein. Mir schnürt sich immer mehr die Kehle zu. Diese Wochensprünge von Brasilien nach New York, von Holland in den Senegal und dann nach Baku und wieder nach Japan zeigen Iwan Baan als umtriebigen Architekturfotografen, der für die großen Architekturbüros in der ganzen Welt Aufträge annimmt. Für die Besucher an einem Abend kaum zu verdauen, weil man viele Themen nur anreißen kann. 

Er nimmt uns mit auf eine Reise zu Orten, die wir wahrscheinlich nie nur im entferntesten erkunden könnten. Faszinierende Bauten und Orte begegnen uns auf den Fotografien. Und dennoch bleibt, nachdem man die Ausstellung zu Ende "gelesen" hat, ein merkwürdiges Gefühl. Baan zeigt indirekt eine Rastlosigkeit, die in unserer Welt zu Hause ist. Er scheint der Prototyp des "fliegenden" Fotojournalisten zu sein, der sich die Welt der Flugzeuge und Helikopter zu Eigen macht. Ich muss unweigerlich an die Klimaerwärmung denken.

Und gleichzeitig wirken die Displays mit angehängten Texten in der Ausstellung seltsam altmodisch. Im Zeitalter von Internet und Facebook kommen sie daher wie eingefrorene Momentaufnahmen, die mehr Bild-Kontexte verdient hätten, als immer nur genau ein Bild. Auf den Texttafeln hätte ein QR-Code den Weg zu Flickr weisen können, eine schöne unbeachtete Variante, aber vielleicht auch wieder zu viel des Guten.

Denn gut ist sie, die Ausstellung. Bitte nicht entgehen lassen, das Marta in Herford lohnt immer.

Hier sind ein paar Fotos zu sehen:
http://marta-herford.de/index.php/iwan-baan/

Mittwoch, 5. Februar 2014

Meine Projektwoche Tag 3 - Mobile Erfolge

Welche Apps sind erfolgreich? Warum sind Apps erfolgreich? 


Ohne Frage erfolgreich sind Apps, die sich auf jedem zweiten Smartphone wiederfinden. Es handelt sich um die Apps der Big Player wie Amazon, Google, Facebook, ebay und Apple. Darüber hinaus sind Kommunikationstools wie whatsapp, selbstverständlich die YouTube-App oder Nachrichtenportale wie Spiegel-Online zu nennen. Wer unterwegs ist, braucht Google Maps und eventuell die Bahn-Auskunft. Ich nutze mittlerweile Twitter am meisten. Hier ziehe ich schnelle kurze Nachrichten zu meinen favorisierten Themen. Unverzichtbar.

Die Standard-Apps von Apple oder Google Android wie Kalender, Notizen, Mail, Wetter und den Bereich der Fotoapps nimmt man fast schon automatisch mit. Der Rest ist ein Gemischtwarenladen, der aus Apps besteht, die ich zum Beispiel nur mal angetestet habe. Für neue Angebote wird der Raum der Aufmerksamkeit eng, denn jeder Smartphone-Nutzer ist durch seine Wahrnehmung limitiert. Die Grenzen setzt das natürliche Bewusstsein. 



Wollte eine neue App einen Platz auf einem der Smartphones erobern, müsste das Produkt sehr überzeugend sein (Alleinstellungsmerkmal) oder ein entscheidenden Mehrwert gegenüber der Konkurrenz liefern. Zum Beispiel gibt es viel zu viele Wetter-Apps, so dass die Nutzer schnell ermüden. Zu viele Angebote töten die Vielfalt. Und die Entwickler? Kunden von dem ein oder anderen neuen Feature zu überzeugen, kann für kleinere Unternehmen sehr mühevoll sein.

Aber ganz ohne Chance sind Newcomer nicht. Es gibt immer wieder gute Beispiele für Nischenprodukte, die mit einer App erfolgreich eine Zielgruppe bedienen konnten. Hier möchte ich nur Flipboard nennen, denen es gelungen ist, Nachrichten, Feeds, Facebook und Twitter in einer Art virtueller Zeitungs-App zu bündeln - eine meiner Lieblings-Apps. 
Jetzt zieht Facebook mit einer identischen App nach, die seit 2 Tagen im amerikanischen App-Store zur Verfügung steht. Die Begeisterung der ersten Kritiker ist groß. "Paper", so heißt die Facebook App, hat selbstverständlich einen immensen Vorteil, Werbung dafür ist fast nicht von nöten. Ausprobieren kann man die App leider nur, wenn man sich einen US-iTunes-Account anlegt. Was passiert dann aber mit Flipboard? Hier werden die Nutzer sehr schnell ihre Prioritäten setzen.

Kostenlos ist auch ein Anreiz. Nicht nur die App selber, sondern auch der Content. So wie Spotify Musik kostenlos anbietet, so steht die Plattform Readfy kurz vor dem Launch. Hier sollen ebooks mit Werbeeinblendungen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. ( http://www.readfy.com/ ) 
Was das für den Markt der Bücher bedeuten wird, kann man nur ahnen. In jedem Fall entstehen allenthalben neue Geschäftsideen und Innovationen. 

Wahrscheinlich hat viel mit Zufall und dem richtigen Angebot zu tun. Ich bleibe dran. 

Geschrieben am 3. Tag meiner Projektwoche im Wald Stadt Café, wo man mir freundlicherweise direkt den WLAN-Schlüssel ausgehändigt hat. 



Dienstag, 4. Februar 2014

Projektwoche Tag 2 - Dortmunder U

Auf dem Weg nach Dortmund zum großen U. Projektwoche 2. Tag. 


Das ehemalige Gebäude der Dortmunder Union ist heute ein Kulturzentrum. Am 2. Tag meiner Projektwoche konnte ich in idealer Weise drei Dinge verbinden: Architektur-Fotografie, Internet-Installation und konventionelle Kunst-Ausstellung.


Architektur-Fotografie:

Das Dortmunder U

Interessante Gebäude lassen mich durch Ihre geometrischen Formen ungewöhnliche Perspektiven ausprobieren. Hier bin ich ganz in meinem Element. Das Ganze ist eine allmähliche Annäherung an eine Stadt.


Harenberg City-Center

Das HCC-Gebäude am Dortmunder Hauptbahnhof

Spitze des HCC-Gebäudes


Dortmunder U

Rolltreppen im Dortmunder U

Für mich die Kombination aus Architektur, Kunst und Internetinstallation.

"Das Dortmunder U ist ein unter Denkmalschutz stehendes Industriegebäude am ehemaligen Stammsitz der Dortmunder Union-Brauerei, zuletzt Brauerei Brinkhoff, in der Innenstadt von Dortmund. Es ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.[1] Das Gebäude wurde nach seinem Umbau im Zuge der Ruhr.2010 ab Mai 2010 in Etappen wiedereröffnet und wird heute als Kultur- und Kreativzentrum genutzt." (Quelle: Wikipedia)



Ausstellung Moving Types- Lettern in Bewegung

Moving Types

Ich bekam ein iPad geliehen und konnte an den "QR-Code-Sträuchern" Videos zu Beispielen der lebendigen Umsetzung von Schrift in Film, Video und Animation sehen. Unglaublich, wie früh schon mit Schriftanimation begonnen wurde und welches kreative Potential in dieser Form der Gestaltung liegt. Eine wunderbare Ausstellung. Wer interessiert ist, kann sich unter www.moving-types.de selber einen Eindruck verschaffen.



In der Ausstellung des Karl-Osthaus-Museums habe ich dann noch traditionelle Kunstwerke von Kirchner bis Beuys angeschaut. 


Fazit:

Insgesamt eine ideale Kombination von den Dingen, die ich mir in meiner Projektwoche vorgenommen habe. Fotografie, Internet, Kunst. Ich habe gespürt, dass mich Fotografie, interaktive Ausstellungskonzepte und Design im Zeitalter Digitaler Welten am meisten interessieren. Kunst bildet zwar eine Voraussetzung für mein Leben, hat aber nicht mehr die Bedeutung wie noch zu meinen Studienzeiten. Schön ist es aber allemal.

Mensch ändert sich halt. Manchmal braucht es so eine Woche, um sich das einzugestehen.

Was ich aber in jedem Fall erkennen konnte, dass ich mir für die ruhige und ausdauernde Betrachtung von Kunst, Design und für das Fotografieren Zeit nehmen muss. Alles braucht Zeit und funktioniert im Alltag nicht immer schnell, schnell. Meistens kann ich so etwas nur alleine.

Alle Fotos des 2. Tages hier bei Flickr http://flic.kr/s/aHsjRPhDWC.

Montag, 3. Februar 2014

Meine Projektwoche Tag 1 - Vom Analogen zum Digitalen

Zumindest bin ich schon um 7.00 Uhr aufgestanden. Die Projektwoche soll nicht mit Zeitverzögerung beginnen. Erster guter Vorsatz erfüllt.

8:00 Uhr

Mein Ziel ist es, Zeit zu haben für neue Entwicklungen im Internet, wie zum Beispiel die Frage, wie unsere Haushaltsgeräte demnächst in unserem Heimnetz integriert sind. Hier zum Beispiel eine Samsung-Waschmaschine:



Aber erst einmal der Reihe nach. Vielfach sind erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle und Anwendungen aus analogen Vorbildern entstanden und von digitalen Elementen nachgeahmt worden. Die Waschmaschine ist eher ein unschuldiges Alltagsgerät, in das nun Vernetzung eingepflanzt wird. Im Gegensatz dazu spielen traditionelle Branchen wie Musik- oder Buchbranche aber auch eher Nischenbereiche wie Auktionshäuser seit Jahren eine vollkommen neue Rolle. Sie sind neben den Online-Shops die Innovationsmotoren der digitalen Welt.

Bevor ich also die Neuentwicklungen im Netz in den Blick nehme, werde ich erst einmal die analogen Bereiche identifizieren, die durch die Digitalisierung einen neuen Wert erhalten haben. Vielleicht ergibt sich ja so eine Antwort auf die Frage, was kommt, womit sollte ich mich in den nächsten Tagen intensiver beschäftigen.

Bücher
Die Buchbranche kann sich gegen die Digitalisierung nicht mehr wehren. Sie freut sich zumindest in Deutschland, dass es noch so etwas wie die Buchpreisbindung gibt. Aber wie auch in der Musiksparte müssen Verlage ihre Konzepte überdenken, da viele Bücher als ebooks bereits illegal verbreitet werden. Dass Amazon den Markt aufmischt, hat mit ihrer mutigen und auch intelligenten Strategie zu tun. Amazon verbindet mit dem Kindle und dem eigenen Buchshop Hard- und Software, so wie es Apple mit iPod und iTunes vorgemacht hat. Ob Samsung zur Waschmaschine demnächst auch die Wäsche dazu liefert, darf dennoch bezweifelt werden. 

Wer mehr zur Zukunft der Buchbranche lesen mag, dem kann ich dieses Dokument des upload-Magazins empfehlen: Zur Zukunft der Buchbranche (PDF)

Musik
Seitdem ich mir meine neuen Dr. Dre Beats Studio Kopfhörer besorgt habe, höre ich wieder mehr Musik und das noch vollkommen kostenlos aus 20 Millionen Songs. (Und ich genieße es!) Spotify hat seit Jahresbeginn die kostenlose Variante auf Tablets und Smartphones ausgedehnt. Bezahlen muss man nur, wenn man werbefrei hören möchte oder die Songs fürs Offline-Hören herunterladen will. 

Das ist ein exemplarisches Beispiel für die Veränderung unserer Welt vom Analogen hin zum Digitalen. Tonbandaufnahme, Schallplatte, CD, mp3 und schließlich Streaming-Dienst, eine Entwicklung, in der die analoge Hardware zwar weiterhin eine Rolle spielt, aber digitale Modelle in das Bewusstsein aller Konsumenten drängen und dieses nachhaltig verändern.



Ein wirklich interessantes Beispiel Digitaler Analogien. Wir werden hier noch mehr aufspüren.

TV
Die Fernsehstationen senden rund um die Uhr. Das kommt dem normalen Fernsehzuschauer entgegen, der zunächst eine lineare Programmabfolge erwartet. Viele Zuschauer schalten um 20.00 Uhr die Tagesschau an, danach kommt Sonntags traditionell der Tatort, der bis 21.45 Uhr dauert.

Doch das traditionelle Fernsehen befindet sich zur Zeit im Aggregatzustand von Schallplattenspielern von vor 20 Jahren. Die Generation der CDs hat damals die Plattenspieler verdrängt, heute kennen unsere Kinder diese schon gar nicht mehr. Wird also auch das herkömmliche lineare Fernsehen verdrängt? Und wenn ja von wem?

Für solches Fernsehen wird es zwar in den nächsten Jahren immer noch genügend Kunden geben, aber jetzt stellen sich die Anstalten mit ihren Mediatheken und der Zusammenarbeit mit SmartTV Anbietern wie Samsung (die von der Waschmaschine) neu auf. Neue Generationen werden eher Sendungen gezielt abrufen und sich fragen, warum man denn eigentlich durch uninteressante Programme zappen muss. Vielleicht, weil das immer noch bequem ist. Der Fernsehzuschauer muss nicht viel nachdenken, wenn er einen Knopf einer Fernbedienung drückt. Die Mausbedienung und die bewusste Auswahl von Angeboten ist da doch noch etwas mühseliger. Vielleicht ist aber das traditionelle Fernsehprogramm auch eine Art von Rückzugsgebiet im Zeitalter von tausend Möglichkeiten, eine Art Anker gegen die Schwemme der digitalen Inhalte. Wobei die Sendervielfalt ja auch immer größer wird, die Qualität aber allmählich abzunehmen scheint.

Wir werden es beobachten. In jedem Fall wird im Jahr 2014 ein neuer, aus Schweden stammender Anbieter auf den Markt drängen, der kostenfrei viele Mediatheken deutscher Sender in sich vereint: Magine

"Das erklärte Ziel der Nordeuropäer ist es, TV neu zu erfinden. Deshalb möchten sie sich nicht einfach nur auf die IP-basierte Live-Übertragung existierender Fernsehsender beschränken, sondern deren Inhalte auch rückwirkend zugänglich machen. " (Quelle: Netzwertig.com)

Ich denke, dass die Menschen nicht alles neu erfinden können. Die digitale Welt bedient sich vielmehr an Konzepten der analogen Vergangenheit und schafft damit neue Dimensionen - der alte Videorekorder hat sich heute faktisch als YouTube-Kanal und Vimeo-HD-Video globalisiert. 

YouTube
Für YouTube gibt es eigentlich kein analoges Vorbild. Vielleicht nur die analoge Film-Kassette, auf der Hobbyfilmer ihre Urlaubsfilme aufgenommen haben oder in den 60er und 70er Jahren die Super8-Filme. Aber YouTube ist ja eher eine riesige Festplatte, die kostenfrei Speicherplatz für Filme und Filmchen zur Verfügung stellt. 

Das besondere ist, YouTube hat sich spezialisiert. Spezialisiert auf das Medium Film. Wieder gelingt es einem Anbieter an der Veränderung der Hardware - also der Handys und Smartphones mit Video-Aufnahmefunktion - ein Software-Angebot erfolgreich anzudocken. YouTube hat sich damit schnell gegenüber der Konkurrenz behauptet und ist als Teil von Google Marktführer in Sachen Video im Netz. Eine der zahlreichen Erfolgsgeschichten, die das Netz gebiert.

Im diesem Strom haben sich Menschen, die witzige Erklär-Videos drehen, zu den Stars von YouTube gemausert. Sie sind nicht nur erfolgreich, sondern verdienen damit mittlerweile richtig Geld. Das haben wohl die meisten der Selfbuild-Videostars vorher so auch nicht erwartet. Conclusio: Erwarte nichts, mach einfach das, was dir in (YouTube oder der Welt) Spaß macht, vielleicht bist du dann ja der neue Star.

Analog zu Digital - Einige Beispiele

Und so durchzieht ein Strom von medialen Umbrüchen unsere Welt:

  • das klassische Auktionshaus wird zu ebay
  • Zeitungen bringen digitale Ausgaben heraus
  • nur Omas haben früher aus Versandhauskatalogen bestellt, heute tun es alle
  • aus der Buchhandlung wird der Online-Buchhandel
  • die analoge Fotografie wird nicht nur durch die digitale ersetzt, auch der ganze Prozess der Vergrößerung und Fotobearbeitung wird komplett digitalisiert
  • Landkarten sind längst abgelöst worden von Navigationsgeräten, die gerade selber wieder durch Apps auf Smartphones verdrängt werden
  • Filialbanken spielen nicht mehr die Kundenrolle, die sie einstmals innehatten, Online-Banking machen nur die älteren oder vorsichtigen Leute noch nicht
  • Dicke Brockhaus-Lexika kauft man nicht mehr, das Wissen der Welt liegt im Netz oder bei Wikipedia
  • Tagebuch schreibe ich heute mit DayOne, direkt mit Fotos vom Smartphone aus
  • Fotos lagen ungeordnet in Schubladen, heute fliegen sie durch die Wolke bei Instagram, Flickr oder Picasa (und verschwinden dort leider auch)
  • Nachrichtenticker sind seit Twitter nur noch Schnee von gestern
  • Freunde bleiben Freunde, aber Facebook ist das digitale Band zwischen ihnen
  • to be continued ...


Mobile Welten
Durch Tablets und Smartphones bekommt selbst die Welt der PCs eine neue Konkurrenz, Apps sind der kleine Bruder großer Softwarepakete, das Schlagwort seit Erfindung des iPhones heißt MOBIL.

Unendliche viele Anwendungen überschwemmen den Markt der digitalen Anwendungen. Ob wir unseren Schlaf überwachen lassen wollen oder Wanderkarten digital herunterladen, für alle möglichen analogen Elemente gibt es mittlerweile digitale Entsprechungen (warum vermeide ich eigentlich das Wort 'Analogien'?).

Leicht verlieren wir die Orientierung in der Fülle des Angebots. Darum ist es mir in meiner Projektwoche auch wichtig, einmal in Ruhe nachzudenken, um herauszufinden, welche dieser Angebote denn warum erfolgreich sind und was sich in der nächsten Zeit an erfolgreichen Lösungen abzeichnet. Eine interessante Thematik für meinen nächsten Blogbeitrag.

13.30 Uhr den Kindern Essen kochen ... ganz analog!


Samstag, 1. Februar 2014

Mein Plan


Nun beginnt am Montag meine Projektwoche. Im Vorfeld macht es Sinn, sich über die Dinge Gedanken zu machen, mit denen ich mich beschäftigen werde. Es wird ein sehr persönlicher Ansatz mit Zeit für besondere Fragen und Eindrücke. 

1. Internet
Das Ganze soll eine Recherche werden. Was sind interessante Entwicklungen? Welche neuen Geschäftsmodelle werden entstehen? Wie weit greift die mobile Welt noch stärker in unser Leben ein? Inwieweit verändern sich Musik- (Auswirkungen von Spotify etc.) und Buchbranche (ebook-Markt)? Welche Kommunikationskanäle und Newsportale haben Zukunft bzw. wie sieht die Zeitung der Zukunft aus? Welche Rolle spielen dabei Facebook und Twitter?

2. Kunst und Ausstellungen
Die Betrachtung von Kunst braucht Zeit. Ich werde spontan entscheiden, was ich mir anschaue. Bisher geplant: Kunsthalle Bremen, Kästner-Museum Hannover. Die Fragestellung: Welchen Einfluss haben Werke der Kunst noch für mich? Bereichern sie mich, wenn ich ihnen mit Zeit und Ruhe begegne, noch so wie früher oder bin ich heute ein anderer Mensch als noch im Studium? Was kann ich meinen Kindern mitgeben?

3. Lesen, Literatur und Schreiben
Früher war nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Lesen, also bei mir. Heute stehe ich unter Strom, komme aus dem Büro, ordne die Gedanken, aber die Kraft für gute Literatur (Klassiker oder auch Peter Handke) so wie früher, fehlt mir. Auch die Lust am Schreiben - ich wollte während meines Studiums immer Schriftsteller werden - ist im Alltag abhanden gekommen.
Immerhin lese ich wieder mehr, aber nicht Jean Paul, sondern Charlotte Link, die ich überdies sehr gerne konsumiere. Also werde ich mir in dieser Woche eine mitentscheidende Frage stellen: Wie komme ich zurück zu einem Teil meiner literarischen Bildung? Als Anfang habe ich mir ein Hörbuch ausgeliehen: "Das Labyrinth der Wörter" von Marie-Sabine Roger. Eine alte Dame beschließt, einen ungebildeten Mann für die Welt der Bücher zu gewinnen. Gab es, denke ich, auch als Verfilmung mit Depardieux. 



4. Fotografie
Ich weiß, ich werde nie von Fotografie leben können. Dafür ist der Markt einfach zu dicht, zu professionalisiert. Sie ist aber meine Leidenschaft. 
Ich denke, dass ich einen guten Blick für Proportionen und Bildausschnitte habe. Das Spiel mit Unschärfen und geometrischen Linien macht viel Spaß. Jetzt will ich die Woche nutzen, um Erfahrung in People und Porträt-Fotografie zu gewinnen. Am Donnerstag und Freitag habe ich zwei Termine mit Models in der Bielefelder Altstadt ausgemacht. Ich möchte im urbanen Umfeld die Models mit Smartphone, Tablet und Kopfhörern platzieren. Danach werde ich meine Internetseite mit den Fotografien zu einem neuen Portfolio umbauen. 

Ich bin gespannt und werde Tag für Tag be - schreiben.